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„Das Nibelungenlied “
TdJ – Theater im Zentrum P: 16. April 2013
Regie Gerald Maria Bauer
Bühne Vinzenz Karl Gertler
Kostüme Jessica Karge
Licht Johann Cizek
Projektionen Felix Metzner
Bewegungscoach Martin Woldan
Kriemhild Iréna Flury
Brünnhild / Ute Sara Livia Krierer
Gunter Michael Schusser
Hagen von Tronje Simon Jaritz
Siegfried Johannes Gaan
König Etzel Uwe Achilles
Mimer, Schmied Horst Eder
Nibelung Stefan Rosenthal
Schilburg Ralph Kinkel
Ortwin von Metz Horst Eder
Ein Kardinal Uwe Achilles
Ruodi, Ralph Kinkel
Brünnhilds ungeborenes Kind
Sigi, Stefan Rosenthal
Kriemhilds ungeborenes Kind
In weiteren Rollen: Ensemble
»Viel Wunderdinge melden die Mären alter Zeit.
Von preiswerten Helden, von großer Kühnheit.
Von Freud’ und Festlichkeiten, von Weinen und
von Klagen,
Von kühner Recken Streiten mögt ihr nun Wunder
hören sagen.«
»Uns ist in alten mæren wunders vil geseit
von helden lobebæren, von grôzer
arebeit, von freuden, hôchgezîten, von
weinen und von klagen, von küener recken
strîten muget ír nu wunder hoeren sagen.«
Das sind die ersten Worte eines der bekanntesten Epen der Menschheit, eine Familiensaga, die Mord und Totschlag genüsslich vor dem Leser ausbreitet, Liebe, Leidenschaft und persönlichen Ehrgeiz als den dunklen Antrieb im Menschen behauptet und in der nicht mit Phantastik und Zynismen gespart wird. »Dallas« und »Denver« müssten verblassen neben dieser »Ur-Story«, dieser Mutter aller »Family-Soaps«.
Was geschieht? Drachentöter Siegfried hört von der Schönheit der Burgunderprinzessin Kriemhild. Er ist nicht nur unbesiegbar, sondern auch steinreich, hat er doch den Nibelungen ihren Schatz geraubt.
Kriemhild lebt am Hof ihres Bruders Gunter. Gunters treuester Berater und Krieger ist sein Onkel, der grimmige Hagen von Tronje. Es kommt, wie es kommen muss, Kriemhild verliebt sich in Siegfried.
Doch auch Gunter möchte sich vermählen und zwar mit der schönen Brünnhild von Island, einer Art Zehnkämpferin, die noch kein Mann besiegen konnte. Siegfried sagt Gunter Hilfe zu, wenn dieser ihm Kriemhild zur Frau gibt. Gesagt, getan. Nach einem kurzen Ausflug nach Island, können sie die grimmige Brünnhild mit Hilfe der Tarnkappe besiegen. Doppelhochzeit.
Ein wenig geschmackvoller Männerscherz in der Hochzeitsnacht soll nun die Geschicke zum Dunklen wenden. Brünnhild wird zugeflüstert, dass nicht Gunter sie in der dunklen Nacht entzückt hat, sondern Siegfried. Das war’s dann für Siegfried: Allerlei Intrigen führen dazu, dass Kriemhild die einzig verwundbare Körperstelle ihres Geliebten verrät – und Hagen hat leichtes Spiel, er tötet den Drachentöter.
Auf Mord folgt Mord – ist das ein Gesetz der Epen, ein Gesetz menschlichen Zusammenlebens?
Wie nun im Showdown Kriemhild Rache nimmt, den mächtigen Hunnenkönig Etzel für ihre Zwecke instrumentalisiert und ihre eigene Familie vollends auslöscht, ist eines der großen Furiosi der Weltliteratur.